Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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Herr, unser Gott, wir bitten für alle, die heute nicht bei ihren Familien sind,
weil sie als Einsatzkräfte bei der Polizei und Feuerwehr,
in den Krankenhäusern und Rettungsdiensten,
in den Pflegeheimen und noch an so vielen anderen Stellen gebraucht werden –
lass sie Anerkennung erfahren für ihren Dienst, Dankbarkeit und Menschlichkeit.
(Fürbitte im Weihnachtsgottesdienst)
Liebe Leserinnen und Leser,
im Trubel des Alltags und besonders der Advents- und Weihnachtszeit können schnell die aus dem Blick geraten, die scheinbar selbstverständlich für uns da sind. Mit dem Gebetswunsch möchte ich gerade an den Festtagen an sie denken.
Ganz selbstverständlich verbringen wir Weihnachten im Kreis der Familie. Oft ist es eine Herausforderung, die verstreut lebenden Familienangehörigen an den wenigen „freien“ Tagen unter einen Hut zu bringen. Auch ohne den Dienst in den eingangs genannten Bereichen. Und wer geht nicht gern am ersten Feiertag Essen und fährt mit Bus oder Straßenbahn hin...
Alles selbstverständlich? Für manch einen schon: „Die wussten doch vorher, worauf sie sich einlassen.“ – Ja, und trotzdem kann es schwer sein. Und für die bewusste Entscheidung, die auch Verzicht bedeutet, darf es Anerkennung geben.
Ich finde es beeindruckend, wenn Menschen beruflich oder im Ehrenamt Verantwortung übernehmen und sich für unser Gemeinwohl engagieren. Ich denke an den Polizeibeamten, der, wenn er am Heiligen Abend keinen Dienst hat, bei der offenen Kaffeetafel der Stadtmission Kakao ausschenkt. Und an die Sangesfreudigen, die vormittags in die Krankenhäuser der Stadt gehen. Sie unterstützen die Klinikseelsorge, wenn sie zusammen von Station zu Station ziehen und die Patient*innen mit Weihnachtsliedern anrühren.
Dabei fällt mir der Satz eines jungen Mannes ein. Auf meine Frage nach seiner Motivation, sagte er: Ich bin beschenkt, also kann ich auch andere beschenken.
Und das war für ihn ganz selbstverständlich.
Seien sie gesegnet beim Schenken und Beschenkt werden!
wünscht Katja Vesting