Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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„Ich bin ja eher ein Osterchrist, als ein Weihnachtschrist“, sagte mir jüngst ein Freund. Da stutzte ich und sah ihn fragend an.Sofort stürzten Assoziationen auf mich ein: „Weihnachtschristen!“
Dieses Wort hörte ich bisher stets in Verbindung mit abschätziger Arroganz über die, die sonst nie auftauchen bei Kirchens; höchsten noch zu den Lebenswenden die Dienstleistungen der Kirche in Anspruch nehmen. Mir schien diese Arroganz immer unangebracht.
Es gibt verschiedene Wege der Nachfolge, schon im Neuen Testament. Unterschiedlichste Arten sein Leben für Christus offen zu halten. Weihnachten ist ein eher emotionaler Zugang, so wie viele Feste im Lebenslauf auch.
Sind „Osterchristen“ im gleichen Sinne anzusehen, oder ist mit dieser Unterscheidung etwas anderes gemeint?
Wer unterscheidet bringt Erfahrungen beider Feste mit. Er setzt sich in Beziehung zum Fest der Liebe einerseits und zum Fest der Auferstehung andererseits.
Dabei geht Ostern nicht in der Auferstehung auf. Leiden und Tod Christi gehen der Auferstehung voraus. Geht ein christliches Leben in Ostern auf? Gute Frage – nächste Frage! Ostern ist schwieriger zu verstehen. Wühlt auf und ist nicht nur schön.
Zwischen Weihnachten und Ostern findet ein ganzes Leben Platz. Das von Gott kommende und zu Gott führende und in Gott mündende Leben Jesu Christi. Zwischen „Fürchtet euch nicht, denn heute ist euch der Heiland geboren“ und „er ist erstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“ passt ein ganzes Leben! Ich kann weder auf das eine, noch auf das andere verzichten. Ja, in jedem Moment eines gläubigen Lebens schillert stets Weihnachtliches und Österliches.