Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.“ So tönt es auf dem Weihnachtsmarkt. So summe ich es am Schreibtisch vor mich hin, so klingt es froh im Gottesdienst.
Türen öffnen sich. Neugierig öffne ich sie am Adventskalender und freue mich an den Überraschungen. Kirchentüren öffnen sich zu Musik und Krippenspiel. Schülerinnen und Schüler kommen mit ihren Schulen. Sie hören zu, singen selbst ein Konzert, erfreuen ihre Eltern und spüren eine andere Dimension des Lebens. In der Bahnhofsmission ist der Tisch für Bedürftige gedeckt, offen die Tür zur Diakonischen Begegnungsstätte in der Neustadt.
Türen öffnen sich. Ich denke an Besuche in den Gemeinden, bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kirchenkreis, im Rathaus und in der Zeitungsredaktion, zum Kaffee bei meinen Schwiegereltern oder auch an den Abend bei unseren neuen Nachbarn im Haus. Ich bin dankbar, wenn sich Türen öffnen. Doch auch das Andere habe ich erlebt: Verschlossene Pforten und abweisende Gesichter. Gesprächsabbruch und Konflikte. Türen bleiben verriegelt und ich stehe traurig und enttäuscht davor.
Im Advent jedenfalls will ich – soweit es an mir liegt - Türen öffnen und Tore weit aufmachen. Ich will am Lied der Hoffnung festhalten. Es ergreift Partei für die Armen. Es versteht Demokratie als gemeinsames Ringen in der Sache und nicht als Gegeneinander der Akteure. Es erzählt davon, dass Frieden möglich wird zwischen den Völkern, in den Familien und im Stadtviertel.
Advent heißt Ankunft. Mit jeder weiteren Kerze, die ich auf dem Adventskranz entzünde, will ich meine Herzenstür weiter öffnen. Für Menschen, mit denen ich zu tun habe. Und für den, der mir als Freudensonne, der mir mit Freundlichkeit und Barmherzigkeit entgegen kommt: Das Kind in der Krippe, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern, ist der „Herr der Herrlichkeit“ in unserem Adventslied. Für das, was noch aussteht, will ich Türen und Tore offenhalten.