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Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis

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22.04.2012

Abgeordnete des Evangelischen Kirchkreises Halle-Saalkreis trafen sich in der Johannesgemeinde zur achten Tagung der aktuellen Legislatur

Am Samstag dem 21. April 2012, trafen sich um 9:00 Uhr Synodale aus dem gesamten Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis im Gemeindehaus der Johannesgemeinde zur diesjährigen Frühjahrssynode. Nach einer gemeinschaftlichen Andacht in der Johanniskirche unter Leitung der frisch ordinierten Gemeindepädagogin und Klinikseelsorgerin Dr. Konstanze Hamann, wandten sich die 40 anwesenden Haupt- und Ehrenamtlichen dem umfangreichen Tagesprogramm zu.

Kreiskirchenamtsleiterin Christine Heuert stellte die Jahresrechnung 2011 vor. Insbesondere die finanzielle Unterstützung diverser caritativer Bereiche, wie z.B. Krankenhaus-, Straffälligen, Polizei- oder Notfallseelsorge bzw. von Organisationen die in diesen Feldern aktiv sind, wie z.B. die Telefonseelsorge, die Bahnhofsmission, die Diakonische Begegnungsstätte oder der JW Bauhof, verdeutlichten das immense Engagement des Kirchenkreises im vergangenen Jahr eindrucksvoll.
Im Rahmen von Nachfragen wurde u.a. die Übernahme der Evangelischen Beratungsstelle von der insolventen Jugendwerkstatt Bauhof thematisiert.

Besondere Beachtung wurde darüber hinaus der Zweckbestimmung der Mittel aus dem 2%-Appell geschenkt. Bei der Haushaltsberatung im Herbst 2011 wurde die Beschlussfassung über die Mittel vertagt. Das Präsidium der Synode empfahl dem Kirchenparlament die Finanzmittel einem Kinderheim in der Ukraine zukommen zu lassen, das von der Osteuropahilfe unterstützt wird. Die ehemalige FSJlerin Judith Wache schilderte hierzu im Vorfeld der Abstimmung die Eindrücke, die sie während des freiwilligen sozialen Jahres sammeln konnte. Der Unterstützung dieses ökumenischen Projekt in der Ukraine mit 12.000 Euro aus Mitteln des Kirchenkreises stimmte bei zwei Enthaltungen die Synode zu.

Der zweite Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der Stellenplanung bis zum Jahr 2025. Der demografische Wandel und hieraus resultierenden Veränderungen der Gemeindegliederzahlen veranlassten die Landeskirche dazu, Rahmenvorgaben bzgl. der hauptamtlichen Mitarbeiter zu machen, die auch am Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis nicht spurlos vorübergingen. Daher setzte sich eine von der Synode beauftragte Stellenplankommission bereits frühzeitig mit der Thematik auseinander. Die 16 Mitwirkenden aller Gewerke erarbeiteten einen ersten Entwurf, der im Herbst den Gemeinden zur Diskussion und Stellungnahme vorgelegt wurde. Ca. 30 Voten erreichten die Kommission. Die Schreiben mahnten u.a. einen höheren Bedarf an Gemeindepädagogen an, beschäftigten sich mit Fragen der Gerechtigkeit bei der Verteilung der Stellen, hinterfragten kritisch die Bereichszuordnung bzw. kreiskirchliche Stellen, schlugen die Schaffung von Übergangsregelungen vor und erbaten summa summarum 5-6 Stellen zusätzlich zum ersten Entwurf.

Basierend auf diesen Voten wurde in fünf weiteren Sitzungen, der erste Entwurf vorurteilsfrei auf mögliche Alternativen hin überprüft. Auch wenn es partiell zu kleineren Änderungen bzw. Konkretisierungen kam, wurde im Gro die eingeschlagene Linie beibehalten. In seinen einführenden Worten stellte Superintendent Hans-Jürgen Kant deutlich heraus, dass es sich die Stellenplankommission in ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Da an den Rahmenbedingungen nichts änderbar ist, galt es die vorhandenen Stellen so gut wie möglich solidarisch zu verteilen. Hans-Jürgen Kant: „Am Ergebniss des Ausschusses wird klar, dass es in der Entscheidung nicht allein um mathematische Komponenten ging.“ Vielmehr war es die Intension des Gremiums mit dem vorliegenden Entwurf langfristige Planungssicherheit und Verlässlichkeit herbeizuführen. Nur so können Gemeinden frei von Diskussionen um Stellen und Zuschnitte, sich intensiv der Arbeit vor Ort zuwenden. Die Vorlage nimmt dabei die unterschiedlichen Situationen ernst und beweist den Mut Schwerpunkte zu setzen.

Im Zuge der anschließenden Diskussion wurden insbesondere Bereichszuschnitte kontrovers diskutiert. Der Dölauer Pfarrer Martin Eichner, dem als Nichtsynodalen ein Rederecht eingeräumt wurde, wies darauf hin, dass es nicht zukunftsfähig sein kann, das Land „abzukoppeln“ und derartig große Bereichszuschnitte zu schaffen. „Warum sollen nicht die natürlichen Nachbarn zusammenarbeiten, also Stadt und Land.“ Mit Blick auf die entstehende Form des Bereiches Süd-West ergänzte er: „Eine Banane ist zu essen und nicht zu bilden.“ Der grundlegenden Zielrichtung schloss sich auch der Schochwitzer Amtskollege Heiner Urmoneit an, der die vorgeschlagenen Bereiche als nicht zukunftsfähig und den Vorteil sog. „Tortenstücke“, z.B. durch klar definierte Zuständigkeitsbereiche für den außerstädtischen Einsatz der Kirchenmusik, heraushob. Der hieraus resultierende Antrag, die Diskussion um etwaige Bereichszuschnitte abzukoppeln, erhielt allerdings keine Zustimmung in der Synode. Ein von Helmut Becker, Gemeindepfarrer in Petrus (Halle-Kröllwitz) und Polizeiseelsorger, eingebrachter Vorschlag, mit Blick auf Teilung der künftigen Gemeindekooperation Mitte-West und einer Erhöhung des Stellenumfangs, fand ebenfalls keine Mehrheit.

Die darauf hin abzustimmende Stellenplankonzeption (Beschlussvorschlag Nr. 1) fand mit 31 Stimmen bei 4 „Nein“-Stimmen und 5 Enthaltungen eine breite Mehrheit. Abgesehen von 2 Enthaltungen sprach sich die Mehrheit der Synode auch für die Einrichtung einer Kreispfarrstelle für besondere Aufgaben (Beschlussvorschlag Nr. 3) aus. Lediglich der Hinweis des Halle-Neustädter Pfarrers Holger Herfurth, dass bei der konkreten Umsetzung des Stellenplans (Beschlussvorschlag Nr. 2), in den nicht durchgeführten Anhörungsverfahren bei den von Änderungen betroffenen Pfarrstellen ggf. Verfahrensfehler erblickt werden könnten, führte dazu, dass diese Entscheidung auf die Herbstsynode vertagt wurde und per synodalen Beschluss das Anhörungsverfahren eröffnet wurde.

Hans-Jürgen Kant: „ Ich bin erleichtert. Mit dem heutigen Beschluss haben wir verlässliche Strukturen geschaffen. Strukturen, die Sicherheit bieten und Planung ermöglichen. Nun haben wir die Möglichkeit, uns konzentriert der Arbeit in den Gemeinden zuzuwenden. Wir haben die Chance auch langfristig daran zu arbeiten, dass künftige Prognosen letztlich positiver ausfallen, als aktuell erwartet.“

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