Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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06.12.2023
Ein letztes Mal erklangen die beiden Orgeln der Marktkirche unter den virtuosen Händen von KMD Irénée Peyrot. Am zurückliegenden Sonntag wurde der A-Kantor von Superintendent Hans-Jürgen Kant und Kreiskantorin Katharina Gürtler offiziell aus seinem Dienst verabschiedet. Neben Gemeindemitgliedern und Freunden des französischstämmigen Organisten waren viele Weggefährten aus Gesellschaft und Kultur unter den ca. 300 Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern.
„Fast 19 Jahre waren Sie das Gesicht der Kirchenmusik in der Marktkirche und haben ihr ein Profil gegeben“, beginnt Superintendent Kant seinen biografischen Rückblick und ergänzt: „Sie sind, lieber Herr Peyrot, nach Deutschland gekommen, weil Ihr Orgellehrer gesagt hat: „Dort findest Du Deinen Weg“ ... Zu Hause erlebten Sie Organisten, die ihre Orgel wie einen Schatz hüteten. Keiner durfte mit den Fingern die Tasten auch nur berühren. Hier kamen Sie in ein Land, in dem einem die Orgeln offenstehen!“ So wurden die Reichelorgel und die Schuke-Orgel der Marktkirche zu seinen Instrumenten. Hinzu kam eine Kantorei, die als Kirchenchor mit zwölf Sängerinnen und Sängern startete. „Wir konnten erleben, wie die Leistungsfähigkeit der Kantorei eindrucksvoll über die Jahre gewachsen ist. Nicht zuletzt am vergangenen Ewigkeitssonntag war es bei Deinem letzten Konzert zu hören, wie der Chor unter deiner Leitung brilliert hat“, konstatiert Kreiskantorin Gürtler in ihrer Rückschau.
Den Dank der Gemeinde überbrachte Gottfried Koehn. Unter anderem Peyrots wertschätzender Haltung sei es zu verdanken, dass auch mach schwierige Situation – wie Baustelle und Pandemie - gemeinsam bewältigt wurde. Zwei, in einem goldglänzenden Rahmen platzierte Bilder sowie eine französische Bäckermütze überreichte Koehn dem Kirchenmusikdirektor (KMD) im Auftrag der Gemeinde.
Die Beigeordnete für Soziales der Stadt Halle, Katherina Brederlow, übernahm anschließend den Staffelstab der offiziellen Grußworte. Auch in der Verwaltung war das Wirken Peyrots nicht unbemerkt geblieben. „Sie haben das kulturelle und kirchenmusikalische Leben der Stadt Halle intensiv und auf vielfältige Weise bereichert“, resümiert Brederlow. Sein Carillonspiel, die Mitwirkung an der Orgelnacht der Händelfestspiele sowie der von ihm verantwortete Internationale Orgelsommer stehen beispielhaft dafür. „Ihr künstlerisches Schaffen lässt sich nur schwer in ein paar Sätzen zusammenfassen“ resümiert die Beigeordnete. Ihr abschließender Dank geht an die Marktkirchengemeinde, die dem KMD 19 Jahre lang eine Heimat bot, in der er seine Gaben entfalten konnte.
Den Abschluss im Reigen der Laudatoren bildete Ronny Mausolf, der eingestand auch 19 Jahre später immer noch unter dem Eindruck des Bewerbungsgottesdienstes des späteren Marktkantors zu stehen: „Du hast die Orgel erklingen lassen, wie wir das bis dahin nicht kannten.“ In seinen Worten lobte der Leiter des Chores concentus musicus Irénée Perots Fantasie, dessen Fleiß und Disziplin sowie seinen Humor und dessen Bodenständigkeit trotz höchster Ansprüche. Der Kantor, so die Einschätzung des Redners, machte aus einer Konzertkirche eine „Kathedrale der sakralen Musik“. Durch die Einbindung von Kantaten, Passionsmusiken oder Oratorien in die Gottesdienstliturgie, hat Irénée Perot im ersten Haus am Platz die Musiktradition J.S. Bachs wiederbelebt – regional ein Alleinstellungsmerkmal. „Es war immer ein lehrreiches Vergnügen und ein Segen mit Dir musikalisch arbeiten zu dürfen“, schließt Ronny Mausolf den Kantor abschließend in seine Arme. Ein musikalisches "Adieu" der Marktkantorei beschließt dann den Reigen der Grüße.
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