Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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27.03.2023
Wenn Fahrradständer keinen Platz mehr bieten, Autofahrer erfolglos nach Parklücken suchen und im geschmückten Gemeindesaal eilig Restbestände an Papphockern herbeigeholt werden, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass etwas Besonderes ansteht. So auch in der halleschen Johannesgemeinde am zurückliegenden Passions-Sonntag namens Judika („Richte!“). Nach etwas mehr als zehn Jahren Dienstzeit wurde Pfarrer Karsten Müller aus der Gemeinde verabschiedet.
Ein kleiner Blick zurück. Am 24. Februar 2013 wurde Karsten Müller an gleicher Stelle in seine neue Pfarrstelle eingeführt. Es dauerte nicht allzu lange, da vergrößerte sich sein Pfarrbereich um die Gemeinde Diemitz und die damals noch eigenständige Christusgemeinde. Herausfordernde Zeiten brachen an und Karsten Müller durfte diese mitgestalten: Gemeindefusion, Sanierung des Gemeindesaals, Nutzungsvision Bürgerhaus Christuskirche, Videoandacht in den Hochzeiten der weltweiten Coronapandemie oder die Planung sowie der Beginn der Bauarbeiten am Archiv des Kirchenkreises, um nur einige zu nennen. Er fungierte zudem als Bindeglied zwischen Gemeinde und der Evangelischen Bahnhofsmission, die in ihm einen stets zugewandten Ansprechpartner hatte. So verwundert es nicht, dass ein Gemeindeglied an Müller gerichtet resümiert, „mit Ihnen geht die Seele der Johannesgemeinde“.
Parallel zu seiner Arbeit im Pfarrbereich engagierte sich der Seelsorger auch im Kirchenkreis. Als Synodaler, Mitglied im Kreiskirchenrat und – nicht zuletzt – in der Ausbildung und Begleitung ehrenamtlicher Lektorinnen und Lektoren war Müller aktiv. Zwei Vikarinnen gingen unter seiner Obhut die ersten Schritte ins Berufsleben als angehende Pfarrerinnen. Eine von ihnen, Hanna Henke, wurde gemeinsam mit ihm gestern verabschiedet.
Vieles, was Karsten Müller gemeinsam mit der Gemeinde auf den Weg gebracht hat, gelang. Manches kam vielleicht auch anders, als gedacht oder gar erhofft. Vielleicht hatte er rückblickend auch dies vor Augen, als er seine letzte Predigt in der Gemeinde mit den Worten „Die Zukunft sieht anders aus, als wir sie planen. Aber Christus bleibt in der Mitte.“ enden ließ.
Karsten Müller wird dem Kirchenkreis erhalten bleiben. Im Vorfeld der anstehenden Kreissynode am 25. April 2023 wird er in die Kreispfarrstelle für Vertretungsdienste und Sonderaufgaben eingeführt. Damit ist diese Stelle nach einem Jahr Vakanz wieder besetzt. Das Bewerbungsverfahren für die Nachfolge von Karsten Müller im Pfarrbereich Johannes & Diemitz läuft noch bis zum 31. März 2023. Die Gemeinden zeigen sich optimistisch, dass die Vakanz im Herbst dieses Jahres bereits beendet sein wird.
Anmerkung: Neben Karsten Müller wurde am 26. März 2023 nicht nur Vikarin Hanna Henke verabschiedet, sondern auch die Vikarin im Bereich Wettin, Marie Zieme. Beide werden in den kommenden Wochen ihre Entsendungszeit im Kirchenkreis antreten. Hanna Henke übernimmt die Pfarrstelle im Kirchengemeindeverband Emmaus, mit Halle-Neustadt, Halle-Nietleben, Zscherben und Angersdorf. Marie Zieme wird im Landsberger Pfarrbereich aktiv sein.