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01.12.2016

Ein Herz mit Verstand: Marktkirchenpfarrer Harald Bartl geht in Ruhestand

„Vor dreißig Jahren war ich Zukunft und jetzt – so habe ich mir das gedacht – bin ich Anfang.“, waren die abschließenden Worte von Harald Bartl in seiner Gemeinde. Am vergangenen Adventssonntag, d. 27. November 2016, wurde der langjährige Pfarrer der Marktgemeinde in den Ruhestand verabschiedet (Fotogalerie). Welcher Beliebtheit sich Bartl erfreute, offenbarten die gut gefüllten Stuhlreihen. Ein letztes Mal predigte er  in seiner Funktion als Marktkirchenpfarrer vor der Gemeinde: aufrecht und die Bibel fest im Griff an seiner Rechten.

Und noch zwei weitere Wegbegleiter waren an diesem Nachmittag an der Seite des Seelsorgers zu finden – seine Frau und seine Mutter. Deren Anteil an den Verdiensten Bartls würdigte auch Superintendent Hans-Jürgen Kant in seinen ausführenden Worten. Sowohl Kant, als auch die sich daran anschließenden Gastredner und Freunde Bartls, zeichneten ein facettenreiches Bild des scheidenden Seelsorgers. Vom Physiker zum Theologen und vom „Wendebewegten“ zum Stadtratsvorsitzenden. Eine Eigenschaft – und das unterstrich der Superintendent eindrucksvoll - zeichnet den ehemaligen Marktkirchenpfarrer in besonderem Maße aus: seine Herzlichkeit. Wenn Kant für die Person Harald Bartl ein Symbol in ein Organigramm des Kirchenkreises malen müsste, so der Superintendent in seiner Rede, dann wäre es ein großes Herz.

Dem Drang auf dem benachbarten Weihnachtsmarkt ein Pendant aus Lebkuchen zu erstehen und als Abschiedsgeschenk zu überreichen, musste Kant dann allerdings widerstehen. Bartl verzichtete zu Gunsten von Spenden für die Sanierung der Marktkirche auf Präsente. Glück für die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher! Stellvertretend für das Geschenk an Pfarrer Bartl kamen die Gäste in den Genuss von Süßigkeiten. Ca. 200 Schokoladenherzen wanderten durch den Kirchraum. Da diese Menge aufgrund der Besucherfülle bei weitem nicht ausreichte, zeugten mehrere „Klack“-Geräusche für die Teilbereitschaft der Gäste – ein Zeichen Herzlichkeit, ganz im Sinne Bartls.

Für das „Herz der Gemeinde“, Harald Bartl, ist jetzt erst einmal Pause – aber nicht Stillstand(!) - angesagt. Mindestens bis zum Sommer wird er sich ins Privatleben zurückziehen. Für einen kräftigen Pulsschlag in der Gemeinde sorgt bis Dezember 2017 erst einmal seine Kollegin Dr. Sabine Kramer alleine. Ab dann wird sicherlich eine Kandidatin oder ein Kandidat für die Citypfarrstelle gefunden sein, und den Rhythmus unterstützen und zu großen Teilen auch neu definieren.

Ob Harald Bartl nach seiner Auszeit – dann als Ruheständler – noch weitere Spuren in der Gemeinde oder dem Gotteshaus hinterlassen wird, ist ungewiss. Verwundern würde es aber nicht, wie schon andeutungsweise aus seinen Abschiedsworten rauszuhören war: „Ich bleibe der, der ich war, erkennbar an dem, was ich tun werde.“

Gottes Segen auf Deinem weiteren Weg, lieber Harald.

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