Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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13.04.2016
Der Förderverein Marktkirche Halle (Saale) e.V. stellte sich heute erstmals der Öffentlichkeit vor. In den Gemeinderäumen skizzierten die Vereinsmitglieder Gottfried Koehn (Vorsitz), Dr. Sabine Kramer (Marktkirchenpfarrerin und 2. Vorsitzende) sowie Andreas Ebert (Bausachverständiger beim Evangelischen Kirchenkreis) und Ulrich Maurach (Journalist) den vorrangigen Vereinszweck: die Sanierung der Marktkirche „Unser lieben Frauen“ Halle (Saale).
Dass dies dringend notwendig ist, verdeutlichte Ebert eindrücklich. Der schwierige Untergrund („Hallesche Störung“) sorgt seit Jahrhunderten für eine Neigung der Blauen Türme an der Westseite des Gotteshauses. Das Gewölbe des Sakralbaus nimmt diese Neigungen ebenfalls mit auf. Mittlerweile unübersehbare Risse in der Kirche sind die Folge. Parallel dazu gibt es deutliche Versalzungserscheinungen. Hierdurch wird die Farbe porös und blättert an vielen Stellen ab. Interessanter Weise ist dies auch im oberen Bereich der Kirche sichtbar. Da derartige Vorgänge meist nur in unteren Bereichen von Gebäuden zu beobachten sind, spricht vieles dafür, dass bei der Errichtung des Gotteshauses Gestein des Vorgängerbaus mit verwendet wurde.
Die Mitglieder des Fördervereins Ebert und Koehn machten gemeinschaftlich noch einmal deutlich, dass jetzt dringender Handlungsbedarf besteht. Nicht nur Notabstützungen sondern ggf. die Sperrung ganzer Bereiche würden sonst die Nutzung des Sakralbaus perspektivisch langfristig erheblich beeinträchtigen. Das ist bei ca. 70.000 Besucherinnen und Besuchern, die außerhalb der Gottesdienste die Marktkirche aufsuchen, kaum vorstellbar.
Daher sind jetzt umfangreiche Arbeiten zur Innensanierung des Gotteshaues notwendig. Bei der imposanten Größe des Sakralbaus bringt dies einen immensen finanziellen Aufwand mit sich. Allein die Einrüstung des Hauses schlägt mit 300.000 Euro zu Buche. Die auf zwei Bauabschnitte aufgeteilte Sanierung kostet insgesamt 1,7 Millionen Euro - ein Betrag, der allein aus kirchlichen Mitteln, also Landeskirche EKM, Kirchenkreis und Gemeinde (aktuell 130.000 Euro), nicht zu stemmen ist. Immerhin gibt es aber schon jetzt die schriftliche Zusicherung des Landes Sachsen-Anhalt, die Sanierungsarbeiten mit 255.000 Euro zu fördern. Nach Auskunft von Dr. Sabine Kramer zeigen sich Förderverein und Gemeinde zuversichtlich, dass eine ähnlich große Summe durch den Bund zur Verfügung gestellt wird. Stiftungszuwendungen sind ebenfalls beantragt und teilweise auch schon bewilligt – z.B. Zeitstiftung 10.000 Euro.
Geht es nach dem Willen des Fördervereins, kann der erste Bauabschnitt bereits im Herbst dieses Jahres beginnen. Die Einrüstung und die damit verbundene Sicherung der Kunstgüter der Marktkirche (inkl. der beiden Orgeln und der Kanzel) bringen konsequenter Weise Einschränkungen beim Konzertbetrieb mit sich. Gottesdienste werden aber weiterhin stattfinden. Da dieser Bauabschnitt noch vor dem Kirchentag in Halle/Eisleben im Mai kommenden Jahres beendet sein soll, ist auch mit Blick auf Mittelakquise Eile geboten. Und so hat sich der Förderverein zum Ziel gesetzt, allein in diesem Jahr noch 50.000 Euro einzuwerben. Dafür sammelt er Spenden, verstärkt die Öffentlichkeitsarbeit und initiiert erlösbringende Aktionen. Beispielhaft für letzteren Punkt steht eine geplante Versteigerung von Werken der Architekturfotografin Sigrid Schütze-Rodemann im Sommer 2016 zu Gunsten der Marktkirchensanierung.
Im Rahmen des Pressegesprächs wurde der Neuhallenser und Sparkassenvorstand Alexander Meßmer als Ehrenmitglied des Vereins willkommen geheißen. Der Bankier unetrstrich noch einmal die Strahlkraft und somit Bedeutung des halleschen Gotteshauses. „Sie ist ein Magnet für die Region, ein Magnet für Halle. Jeder Betrag, jede Mitwirkung und jede Stimme, die unser Anliegen weiterträgt, ist willkommen.“ warb Meßmer um Unterstützung.
Spendenkonto:
Förderverein Marktkirche Halle (Saale) e.V.
IBAN: DE 95 8005 3762 1894 0585 49
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