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Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis

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12.11.2011

Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis tagt im Gesundbrunnen - Schwerpunkthema Kirche im Kontext Schule

Am Samstag, dem 12. November 2011 trafen sich die Abgeordneten des Kirchenkreises (Synodale) in der Gesundbrunnengemeinde zur zweiten Synode des Jahres 2011. Nach der Andacht, gehalten durch den Pfarrer der Gesundbrunnengemeinde Manfred Brien, eröffnete Präses [Silke Boß] die diesjährige Herbstsynode. Aufgrund der im Anschluss auf der Tagesordnung stehenden umfangreichen und punktuell diskussionsbedürftigen Vorlagen tagten die Haupt- und Ehrenamtlichen bis weit in die Nachmittagsstunden.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Synode war die Frage, inwieweit Schule ein Ort kirchlichen Engagements ist bzw. sein kann. In einem spannenden Fachvortrag lenkte Frau Dr. Hanne Leewe vom PTI Neudietendorf den Blick auf das „Für“ und „Wider“ von Schulen in evangelischer Trägerschaft.
So kann man dem kirchlichen Engagement in Schule entgegenhalten, das dies eine Elitenbildung befördert, dem staatlichen Bereich wichtige Ressourcen (z.B. engagierte Elternschaft) entzieht und mit nur teilweise erstattungsfähigen Kosten und Mühen verbunden ist. Andererseits ist eine Kirche der Reformation auch eine Kirche der Bildung. Ziel muss es sein, sprachfähige und ihren Glauben selbst verantwortende Menschen zu fördern. Das evangelische Engagement in Schule ist letztlich auch ein Beitrag zum Pluralismus des Bildungssystems. Durch ihr gesellschaftsübergreifendes Engagement arbeiten evangelische Schulen diakonisch, da soziale Benachteiligungen kompensiert werden. Sie verstehen den Missionsauftrag (Matthäus 28) als Bildungsauftrag und ermöglichen das Erleben der Freundlichkeit Gottes im schulischen Alltag (z.B. Offenheit und Nächstenliebe) und schulischen Strukturen (z.B. Andachten vor Dienstbesprechungen).
Kirche erfüllt ihren Auftrag, so Dr. Leewe in ihrem Resümee, auch durch evangelische Schulen. Denn so gestalten wir Schulen mit einer höheren Qualität, die weit über die Vermittlung fachlicher Kompetenzen hinaus geht, die zu einer Milieuerweiterung beiträgt und die erlebbar wird – erlebbar als gute Arbeitgeberin, in der Schulgemeinde und in der Kooperation/Vernetzung mit der Gemeinde und über die Gemeinde hinaus.
Bevor die Synodalen Gelegenheit hatten die Grundschule Oppin, das Gymnasium Trebitz und eine Initiative für eine evangelische Grundschule in Halle näher kennenzulernen, stellten sich im Nachgang an die Ausführungen von Frau Dr. Leewe die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland sowie die nur in Sachsen-Anhalt agierende Johannes-Schulstiftung vor.
Nach den Vorlagen der Stellenplanungskommision und der angeregten Diskussion bzgl. der kommenden Einschnitte, verwies Superintendent Hans-Jürgen Kant in seinem Bericht an die Synode abschließend nochmals auf die schmerzvollen Erfahrungen in diesem Prozess. Er verlieh aber auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Christinnen und Christen des Kirchenkreises mit Freude erleben dürfen, „wie Kirche auch unter den Bedingungen eines reduzierten hauptamtlichen Mitarbeiterstammes leben und Ausstrahlung gewinnen kann.“
Obwohl das Thema Stellenplanung vieles im letzten Jahr überlagerte, so konnte der Superintendent des Kirchenkreises auch hoffnungsvolle Meldungen verlautbaren. So wurde u.a. im Sommer eine Förderrichtlinie zur Pfarrhaussanierung in Höhe v. 1,5 Millionen Euro auf den Weg gebracht, der Kindertagesstättenzweckverband verzeichnet eine dauerhaft hohe Qualität der pädagogischen Arbeit und Verfestigung des evangelischen Profils. Es konnten Schulnetztreffen der evangelischen Schulen unter Federführung des Schulbeauftragten Sören Brenner initiiert und ein Schulseelsorgezentrum eröffnet werden. Erfolgreiche Veranstaltungen, wie die 11. Nacht der Kirchen, der ökumenische Konfirmandentag, der Gottesdienst mit dem Johanniterorden und das Konzert des Leipziger Synagogalchores im Rahmen der Pogromgedenkfeierlichkeiten, entfalteten Strahlkraft weit über die Grenzen des Kirchenkreises Halle-Saalkreis hinaus.
Resümierend sagte Superintendent Kant: „Vielleicht ist in all dem, was wir jetzt erleben doch auch schon beides da: die Tränen, der Schmerz über das, was nicht mehr geht und gelingt und zum anderen die Freude über den Ideenreichtum, den Glaubensmut, die Gemeinschaft unterwegs.“

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