Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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18.10.2018
Am 19. Juli 2018 ist nach schwerer Krankheit Pfarrer i.R. Christoph Conradi in Müncheberg (Brandenburg) verstorben. Vier Tage vorher konnte er noch seinen 80. Geburtstag feiern. Dieter Jünger, Gast auf dieser Feier, erinnert sich: „Es herrschte ein Gefühl der Dankbarkeit. Es wurde gesungen und es gab Gespräche, bei denen der Jubilar, seine Frau Heide und seine in Schochwitz geborenen Töchter im Mittelpunkt standen.“
Christoph Conradi wurde am 15. Juli 1938 in Gerbstedt geboren. Er studierte Theologie und trat im Herbst 1964 im Pfarrbereich Schochwitz mit gerade 26 Jahren seine erste Stelle an. Schon damals war er für Höhnstedt und Fienstedt verantwortlich. Später auch für die Gemeinden Müllerdorf, Zappendorf, Beesenstedt und Dederstedt. Er sorgte dafür, dass in den ihm anvertrauten Kirchengemeinden nichts vergessen wurde. Dazu gehörten Kirchensanierungen in fast allen Orten und die Wiedererstehung des dreistimmigen Glockenklanges. Den Ruhestand ab dem Jahr 2000 erlebten Conradis in der Brandenburgischen Heimat seiner Ehefrau. Auch hier übernahm er als Ruheständler noch viele Dienste.
Pfarrer Conradi war ein toleranter Mensch. Er hatte für alle Menschen und deren Sorgen und Nöte ein offenes Ohr. Sein Haus war immer und für jeden offen. Besonders erwähnt werden muss sein Engagement für die Gründung einer Sozialstation. Im Juni 1991 ging es im Schloss los, zunächst mit ABM-Kräften. Pf. Conradi ist es zu verdanken, dass berufsfremd arbeitende Krankenschwestern in ihren Beruf zurückgeholt wurden. Frau Brandt übernahm die Leitung. In Teutschenthal hatte Frau Roth bereits eine Sozialstation gegründet. 1993 gelang es, miteinander die Kirchliche Sozialstation Teutschenthal-Schochwitz, ins Leben zu rufen. Seitdem arbeitet die Sozialstation, dem christlichen Menschenbild verpflichtet, segensreich für die Menschen in der Region. Zum Andenken an den engagierten Pfarrer wurde bereits 2003 das neue Verwaltungsgebäude "Haus Christoph Conradi" genannt. Das war ihm unangenehm, und doch war er auch stolz darauf. Als Mann der leisen Töne war er bescheiden bis zur Selbstaufgabe, zuverlässig, tolerant, ein Zuhörer, kein Besserwisser, immer mit Rat und Tat zur Seite.
Pfarrer Conradi liebte die Schöpfung. Bekannt sind seine Sommerblumensträuße, die er für Jubilare in der Natur pflückte. Er war ein begeisterter Vogelkundler. Die Mauersegler am Kirchturm waren seine besonderen Freunde.
Nun hat sich ein erfülltes Leben dem Ende zugeneigt. Uns bleibt die Gewissheit, dass er sich in guten Händen befindet. Er war ein überzeugter Vertreter der Theologie Dietrich Bonhoeffers. In einer Liedstrophe Bonhoeffers heißt es: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend um am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."
Die Gemeindekirchenräte im Pfarrbereich Schochwitz