Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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27.09.2022
Das Dorfgemeinschaftshaus Hohenedlau war am Samstag, d. 26. September 2022 Ausgangspunkt einer Rundtour zu den Kirchen Sieglitz, Mittel- und Hohenedlau. Die informative „Wandeltour“ war allerdings kein touristisches Angebot. Sie markierte vielmehr den Anfang der zweiten Perspektivwerkstatt „Edlauer Kirchen“. „Leerstand und Verfall von Kirchen, Verlust und Verödung von Begegnungsräumen - diesen düsteren Szenarien will die Kirchengemeinde Edlau Einhalt gebieten und sucht nach neuen Nutzungsmöglichkeiten.“ Mit diesen Worten warb die Gemeinde im Vorfeld per Plakat zur öffentlichen Beteiligung.
Wer sich einbringen wollte, konnte sich vorab auf der nachmittäglichen Rundtour selbst ein Bild vom aktuellen Zustand der Gotteshäuser machen. Die frischen Eindrücke aus Sieglitz, Mittel- und Hohenedlau noch vor Augen skizzierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Ideen und Visionen auf PIN-Wänden. Aber auch mit möglichen Umnutzungen einhergehende Befürchtungen und Mahnungen waren zu lesen.
Dieses lose Sammelsurium an ersten Impulsen bildete die Basis für die weitere Diskussion. Was ist von dem Gesammelten möglich? Was passt zu uns und unserer Dorfgemeinschaft? Was geht verloren und was gewinnen wir? Welche Hindernisse gilt es zu überwinden? Welche Kompromisse sind notwendig, um Ideen Wirklichkeit werden zu lassen? Diese Fragen markierten den Gesprächsrahmen von drei Kleingruppen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Während man sich im Workshop „Hohenedlau“ schrittweise an bereits detaillierten Projektideen abarbeitete, diskutierte man im Nachbarraum Grundsatzfragen zur inhaltlichen Nutzung der Kirche Mitteledlau.
Am emotionalsten wurde das Gespräch im Raum „Sieglitz“ geführt. Das Werben eines Kaufinteressenten für seine Vision einer Hochzeitskirche für freie Trauungen entwickelte sich zu einem emotionalen Ringen um Lösungen. Leidenschaftlich wurden Befürchtungen vorgetragen, dass damit einhergehende Feste zu dauerhaften Störungen und Lärmbeeinträchtigungen im nachbarschaftlichen Umfeld führen könnten. Die emotional geführte Diskussion machte deutlich, dass es hier weiterhin einen hohen Gesprächsbedarf gibt, um gegensätzliche Interessen in Ausgleich zu bringen.
Letztgenanntes Beispiel macht deutlich, dass der Prozess um die Edlauer Kirchen noch in den Kinderschuhen steckt. Richtig war, die Menschen vor Ort frühzeitig mit einzubeziehen. Manches wird anders werden als geplant, weniges vielleicht sogar scheitern. Und trotzdem. Wenn aber alle am Ball bleiben und es gelingt aufeinander zuzugehen, wird vieles gelingen - in Sieglitz, Mittel- und Hohenedlau und anderswo.
Zum Bericht von der Auftaktveranstaltung des Prozesses...