Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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07.10.2023
Direkt über der Elstermündung im Süden Halles befindet sich ein paradiesischer Ort mit weitem Ausblick über die Saaleaue: "das Paradeis". Das Kirchspiel Halle Süd hat für diesen wenig bekannten Apfelhain 2021 eine Grünflächenpatenschaft übernommen. Gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern hat man es sich zur Aufgabe gemacht, dieses landschaftliche Kleinod zu pflegen, zu ergänzen und somit für nachfolgende Generationen zu bewahren. Durch Arbeitseinsätze mit Konfirmandinnen und Konfirmanden konnte bislang das Areal von Unrat und von Wildwuchs befreit sowie erste Neupflanzungen durchgeführt werden, welche aber leider mittlerweile Opfer roher Gewalt wurden.
Damit dieser sinnlose Vandalismus nicht das Ende des bisherigen Engagements markiert, entschied sich die Jury des Nachhaltigkeitspreises des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis dem Kirchspiel den mit 10.000 Euro dotierten „Grünen Eckstein“ zu verleihen. „Wir freuen uns tierisch, dass wir das Projekt eines frei zugänglichen Obstartens für die Menschen der Silberhöhe weiter voranbringen können“, sagte der hier aktive Pfarrer und Initiator der Aktion, Hans Martin Golz, in einer ersten Reaktion.
Nach Auffassung der Jury hat das gemeinsame Pflanzen und die Pflege des Apfelhains nicht nur positive Folgen für das dortige Mikroklima sowie für Flora und Fauna. Die hier ansässigen Menschen entwickeln darüber hinaus auch eine stärkere Verbindung zum Areal sowie ein Bewusstsein für die Schönheit und Zerbrechlichkeit von Gottes Schöpfung. Genau dies macht für Pfarrer Golz auch den Charm der Umweltinitiative aus: „Wir könnten auch auf unserem Kirchenareal 10 Bäume pflanzen. Aber dass wir das mit Unterstützung der hier lebenden Menschen außerhalb machen und damit einen langen vergessenen Ort weiter aufwerten, das ist das eigentlich Coole an der Aktion. Wir würden uns daher richtig doll freuen, wenn noch weitere Menschen mit dazu kommen, die hier mit uns die Bäume pflanzen oder Patenschaften für die Bäume übernehmen. Wir freuen uns über jede und jeden, der Kontakt zum Kirchspiel Halle-Süd aufnimmt und sich meldet. Aber auch wir werden bei den Bürgerinnen und Bürgern der Silberhöhe und am Hohen Ufer von uns hören lassen.“
Der kleine „Grüne Eckstein“ geht an die Kirchengemeinde Hohenthurm für deren 2022 umgesetztes Gemeindeprojekt „weiter leben – ein Gemeindetag über Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit“. Knapp 50 Personen von 13 bis 85 Jahren erlebten am Aktionstag ein Theateranspiel sowie einen geistlichen Impuls und beteiligten sich an den daran anschließenden Arbeitseinheiten. Deren Schwerpunkt war das „Anthropozän“, der „ökologische Fußabdruck“ und die Frage nach Möglichkeiten des eigenen Handelns. Zwischen den Einheiten fand Live-Musik mit einem gemeinsamen Mittagessen statt, das unter anderem von der Projektgruppe gekocht wurde. Zur Preisverleihung in der Kirche St. Elisabeth in Beesen konnte leider niemand aus der Gemeinde anwesend sein.
Der „Grüne Eckstein“ ist eine Preisinitiative des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis. Damit soll umweltsensibles und nachhaltiges Handeln der regionalen Gemeinden gewürdigt sowie angeregt werden. Der zweckgebundene „große Preis“ wird an Projekte vergeben, deren Umsetzung in der Zukunft liegen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der 1.000 Euro umfassende kleine „Grüne Eckstein“ wird für Initiativen und Projekte vergeben, deren Umsetzung in den zurückliegenden drei Jahren lag.
In der zurückliegenden Preisperiode reichten acht Gemeinden Wettbewerbsbeiträge ein. Für den großen Preis bewarb sich neben dem Siegerbeitrag aus dem Pfarrbereich Halle-Süd die Gesundbrunnengemeinde mit einer geplanten Photovoltaik-Anlage auf dem neu entstehenden Familien- und Gemeindezentrum. Unter den Wettbewerbsbeiträgen für den kleinen Preis befanden sich ein „Kreativer Gemeindegarten“ (Kirchspiel Dölau-Lieskau), das Projekt „Gemeinde trägt Verantwortung – Nachhaltigkeitskonzept der Johannesgemeinde“, der Gemeindegarten Lettin, eine Initiative für Altarschmuck vom eigenen Staudenbeet (Laurentiusgemeinde Halle), freiwillige Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume (Paulusgemeinde) sowie das gemeinde- und umweltpädagogische Siegerprojekt „ weiter leben“ aus Hohenthurm.