Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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15.11.2020
„Rückblickend muss man daher sagen, es war die richtige Entscheidung die Synode durchzuführen. Die Kreissynode wurde ernst genommen. Es ist gut, wenn die Synode – z.B. bei Haushalt oder Rechnungslegung - selbst entscheiden kann und es nicht stellvertretend durch den Kreiskirchenrat gemacht werden muss.“, resümiert Superintendent Hans-Jürgen Kant nach der fast 4stündigen Sitzung. Am vergangenen Samstag, d. 14. November 2020 tagte das höchste Gremium des Kirchenkreises in der halleschen Bartholomäusgemeinde.
Die endgültige Entscheidung zur Durchführung der Herbstsynode wurde aufgrund der diesjährigen Coronasituation erst kurz vorher getroffen. Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln waren letztlich ausschlaggebend, erzählt Präsidiumsmitglied Christian Hundrieser: „Wir haben ein wunderbares Belüftungskonzept gehabt und alle weiteren organisatorischen Dinge, die es zu bedenken gab, im Sinne der Coronavorschriften gut beachtet.“. Ein stark gekürztes Programm, dass trotzdem mehr als den Pflichtteil bot, sowie ein ausgeklügelter Wechsel zwischen Kirche und Gemeindehaus, verringerten das mögliche Ansteckungsrisiko.
Am Ende folgten 40 Personen und damit ca. 90 Prozent der Synodalen der Einladung des Präsidiums. „Mit dem Ende der Tagung bin ich erst einmal erleichtert und denke, dass die Synode den Gedanken des Präsidiums zum Ablauf dieses Tages gern gefolgt ist.“, so Präses Mark Udo Born zur großen Beteiligung.
Den Auftakt der Synode bildete ein Vortrag von Prof. Axel Noack. Pointiert und oft mit einem Augenzwinkern versehen, beschrieb der Kirchenhistoriker seine Sicht auf die aktuelle Lage der Kirche und daraus abzuleitender Aufgaben. Mit seiner Ermutigung zu mehr Wirklichkeitsnähe („Gerade aus der Gewissheit des Glaubens muss der Mut folgen, einer Situation in ihrer nackten, unverhüllten Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Möglicherweise ergibt die Analyse, dass einige Befürchtungen übertrieben, aber auch angeblich sichere Hoffnungen vergeblich sind. Der Glaube erleuchtet, erklärt und leitet alles. Er hilft, die Wirklichkeit wahrzunehmen und sei sie ein "Meer von feindlichem Erfolg und eigenem Misserfolg. (Karl Barth)") legte Prof. Noack bereits zu Beginn die Basis für seine weiteren Empfehlungen und Resümees, von denen einige hier punktuell wiedergegeben werden:
„Wir haben einen hervorragenden Eingangsvortrag von unserem Altbischof Axel Noack gehört, der uns sehr viel Mut und Gedanken für den weiteren Prozess unserer Arbeit gegeben hat. Das war gut und wichtig!“, so Christian Hundrieser stellvertretend für viele Synodale abschließend.
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YouTube anzeigenNach dem Vortrag des Altbischofes richtete vor dem eigentlichen Tagungsbeginn noch Propst Dr. Johann Schneider das Wort an die Synode. Mit den Worten von Paulus aus dem 2. Timotheusbrief - „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ – würdigt er die Synode, dass diese "Corona trotzt und mutig ihre Arbeit weiterführt".
Zu dieser Arbeit gehörte unter anderem die – aus dem Frühjahr zurückgestellte – Rechnungslegung des Kreiskirchenamtes abzunehmen sowie den Haushalt für das kommende Jahr zu beschließen. In beiden Fällen votierte die Synode einstimmig zugunsten der Vorlagen.
Ebenfalls ohne Gegenstimme oder Enthaltung wurde beschlossen, die ordinierte Kreisgemeindepädagogenstelle der Pfarrbereiche Hohenthurm und Landsberg (100 Prozentstelle inkl. Religionsunterricht) in eine Gemeindepädagogenstelle im Angestelltenstatus (50 Prozent Stellenumfang) umzuwandeln.
Bei sechs Enthaltungen wurde auch dem Vorschlag des Präsidiums zur Verteilung der kreiskirchlichen Kollekten im kommenden Jahr mehrheitlich zugestimmt. Nutznießer werden 2021
sein. Die terminliche Zuordnung obliegt dem Kreiskirchenrat.
Das Zomba-Hospital in Malawi erhält eine Zuwendung in Höhe von 12.000 Euro aus dem 2%-Appell. Der Appell ist eine Empfehlung an die Kirchenkreise, einen kleinen Teil des Haushaltes für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. Bis auf eine enthaltene Stimme folgte die Synode dieser Empfehlung mehrheitlich.
Die Landessynode der EKM hatte auf ihrer November-Tagung 2019 beschlossen, die Gemeinden zu bitten, vor dem Staat geschlossene Ehen gleichen Geschlechts - wie andere Ehen auch - gottesdienstlich zu begleiten. Die UEK hat dafür eine „Ordnung für die Trauung von Ehepaaren gleichen Geschlechts“ als Teil der Trauagende vorgelegt. Diese Ergänzung zur Trauagende soll der Landessynode im November 2020 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Da die Herbstsynode nur wenige Tage vor der Landessynode stattfand hat sich bereits der Kreiskirchenrat mit der Agenden-Frage ausführlicher befasst und gemäß § 11 I KKR-Geschäftsordnung die Entscheidung der Kreissynode vorweggenommen. Mit zwei Enthaltungen bestätigte die Kreissynode den Beschluss des Kreiskirchenrates nunmehr im Nachgang.
Einstimmig bestätigte die Synode, dass folgende ihrer Mitglieder künftig zusätzlich in nachfolgenden Ausschüssen mitwirken:
Bau- und Finanzausschuss
Stellenplanausschuss
Visitationskommision
Ausschuss für Diakonie und Soziales
Ausschuss für kirchliches Leben
„Die Beteiligung an der Synode – und das hat mich besonders gefreut – hat gezeigt, dass die Synodalen auch diesen Gestaltungswillen haben und sagen: „Wir wollen mitgestalten und Impulse setzen!“ Insofern bin ich sehr zufrieden und freu mich, dass die Synode unter Beachtung aller notwendigen Sicherheits- und Hygienebestimmungen so gut gelaufen ist.“, so Hans-Jürgen Kant abschließend im Interview.
Die nächste Sitzung ist für Samstag, d. 29. Mai 2021 geplant und soll aller Voraussicht nach in der Johannesgemeinde stattfinden.
(Alle Beschlüsse und Ergebnisse ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit!)
Dokumente zum Download:
201114_Bericht des Superintendenten