versendet am 17.08.2015
Liebe Leserinnen und Leser, ein großes Event liegt hinter uns: die 15. HALLESCHE NACHT DER KIRCHEN. Viele tausend Menschen haben sich auch in diesem August auf ihre jährlich wiederkehrende Pilgertour durch unsere Gotteshäuser begeben. Die gesammelten Eindrücke warten nur noch darauf von Ihnen gelesen zu werden. Für uns Grund genug zum zweiten Mal in diesem Jahr unseren Infobrief auf Reisen zu schicken. Darüber hinaus wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, wie Sören Am Ende die ersten 100 Tage seiner Tätigkeit in der Koordinierungsstelle „Engagiert für Flüchtlinge“ erlebt hat. Die Rubriken „Sag mal, was ist eigentlich…?“ und unsere Veranstaltungstipps für den Monat September komplettieren den Inhalt des diesmaligen Infobriefes. Viel Freude beim Lesen
Unsere Themen:
Seitdem die Koordinierungsstelle „Engagiert für Flüchtlinge“ vor 100 Tagen am 1. Mai 2015 gestartet ist, wächst die Zahl der aktiv helfenden Bürgerinnen und Bürger stetig. Sören Am Ende, verantwortlicher Mitarbeiter der Koordinierungsstelle, weiß von einer wahren Engagementwelle zu Beginn seiner Arbeit zu berichten: „Am Anfang haben sich viele gefreut, dass es jetzt endlich was gibt, wo man sich melden kann.“ Selbst vom sogenannten Sommerloch war wenig zu spüren, im Gegenteil. Das rege Interesse verzeichnete nach einem kurzzeitigen Rückgang in der Ferienzeit einen nochmaligen Aufschwung.
Als 100-Tage-Fazit kann zumindest schon einmal festgehalten werden, dass das Engagement zu Gunsten von Flüchtlingen mit der gleichnamigen Koordinierungsstelle eine neue Qualität erhalten hat. Das ist insofern bemerkenswert, als dass man bedenken muss, dass sowohl die bundesweit einmalige Kooperation in diesem Bereich zwischen Kirche (Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis), freiem Träger (Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis e.V.) und Kommune (Stadt Halle (Saale)), als auch das offerierte Angebot der Koordinierungsstelle, ein unbekanntes Terrain waren, in das sich die Akteure vorwagten. Der Bedarf an Hilfe, vom Alltagsbegleiter bis zum Deutschkurs, ist aber nach wie vor groß. Sören Am Ende freut sich über jede Person, die mithelfen möchte: „Ich denke, dass Mitgefühl und Hilfsbereitschaft uns Menschen erst menschlich werden lässt. Ich finde es wichtig, dass wir das auch den Flüchtlingen entgegenbringen.“
Auch wenn die erwarteten Besucherzahlen nicht ganz erreicht wurden, so herrschte in der überwiegenden Zahl der Kirchgemeinden Zufriedenheit über den Verlauf der 15. HALLESCHEN NACHT DER KIRCHEN. Insbesondere dort, wo ein interessantes Veranstaltungsrepertoire geboten wurde, herrschte auch dieses Jahr wieder reger Andrang.
„Neu für uns ist, dass viele Gäste von Beginn an hier bei uns sind und immer noch da sitzen und unser Programm verfolgen. In den Jahren zuvor war es eher ein ständiges Kommen und Gehen.“, erzählt Henry Marten von der, in der St. Georgen-Kirche befindlichen, freikirchlichen Evangeliumsgemeinde. Abgesehen von einzelnen Beispielen wie diesen, versetzt die NACHT DER KIRCHEN aber immer noch die Menschen der Region eher in Bewegung. Der Besuch von vier bis fünf Sakralbauten im Rahmen des ökumenischen Sommerfestes ist dabei keine Seltenheit. Dabei wandelt sich die nächtliche Pilgerroute immer mehr von einer rein spontanen Kirchentour hin zur bewusst geplanten Reise durch die hallesche Kirchenvielfalt.
Gerade dort, wo kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm standen, herrschte auch in diesem Jahr wieder besonders großer Andrang. In der halleschen Pauluskirche, wo neben dem Konzert der lyrischen Folk-Rocker „Viertelpoet“ auch in diesem Jahr wieder Michael Stabenow Eindrücke von „Halle, wie es einmal war…“ cineastisch präsentierte, war es kaum noch möglich einen freien Platz zu ergattern. Besondere Anziehungskraft hatte auch die zweimalige Vorführung des weitgehend in und um Mötzlich gedrehten Spielfilms "Das Paradies - irgendwo in Brandenburg" in der dortigen St. Pankratius-Kirche in Anwesenheit zweier Filmemacher.
Auch in Holleben, wo mit der Band „an botthar“ Irish Folk Musik im Kirchraum Einzug hielt, offenbarten die vielen halleschen Nummernschilder, dass das etwas außerhalb gelegene Gotteshaus mit seinem fantasiereichen Veranstaltungsangebot zu Recht seit Jahren ein echter Besuchermagnet der Kirchennacht ist. Trotzdem sollen und werden die ebenfalls vieler Orten angebotenen Orte der Ruhe und Besinnung auch in Zukunft weiter ihren Platz in der Kirchennacht finden. Gerade dieser Mix macht nach Einschätzung vieler Gäste den besonderen Charme des Sommerfestes aus. „Der Reiz der Kirchennacht ist für mich, dass man in Kirchen kommt, die sonst verschlossen sind. Und jede dieser alten und neuen Kirchen hat irgendeine Besonderheit, wo man da mal inne hält. Dieses Inne halten ist unterschwellig immer dabei.“, beschreibt ein Besucher seine bereits über Jahre gesammelten Eindrücke.
Für viele der nächtlichen Pilger ist die NACHT DER KIRCHEN eine feste Größe im halleschen Veranstaltungskalender, die nicht mehr hinweggedacht werden kann. Einige von ihnen waren bereits am gleichen Abend fest entschlossen, sich auch 2016 wieder auf eine abendliche Reise durch die Kirchen und Gemeindehäuser der Region zu begeben. Auch wenn die Entscheidung über eine Neuauflage der ältesten und größten Kirchennacht Mitteldeutschlands erst in den kommenden Wochen getroffen wird, ist dies schon jetzt ein klares Votum für die Fortsetzung des fast ausschließlich von Ehrenamt getragenen Juwels der halleschen Kulturlandschaft.
Eine komplette Reisebeschreibung mit vielen Eindrücken von der 15. Kirchennacht finden Sie hier...
Seit der vergangenen Ausgabe des Infobriefes gibt es die Kategorie "Sag mal, was ist eigentlich...?" diese wollen wir natürlich gern weiterführen. Aus Anlass der zurückliegenden Kirchennacht, die ökumenisch verantwortet wird, dreht sich heute alles um das Thema: Ökumene! Viel Spaß beim Entdecken.
Was bedeutet Ökumene?
Christinnen und Christen gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an und leben verteilt auf allen Kontinenten der Erde. Dennoch bilden sie eine Gemeinschaft. Das Zusammenwirken (fast) aller christlichen Kirchen auf der Welt wird Ökumene genannt. Die internationale Dimension dieser Zusammenarbeit ist es, die das Wort „Ökumene“ ursprünglich ausdrückte – es bedeutet auf Altgriechisch „bewohnte Erde“.
Seit wann arbeiten christliche Kirchen zusammen?
Schon zur Zeit der Alten Kirche in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt entwickelten sich unterschiedliche christliche Strömungen. Versuche, die Einheit aller Christinnen und Christen zu erhalten bzw. später wiederherzustellen, sind also fast so alt wie die Kirche selbst, blieben aber meist erfolglos. Im 19. Jahrhundert, also vor etwa 150 Jahren, wurden viele internationale und überkonfessionelle kirchliche Zusammenschlüsse gegründet (z.B. die Evangelische Allianz und der Christliche Verbund Junger Menschen). Jetzt ging es vorwärts mit der Ökumene. Im Jahr 1948 trafen sich in Amsterdam 147 Kirchen aus 44 Ländern. Dort gründeten sie den Ökumenischen Rat der Kirchen, der sich seit dem regelmäßig trifft.
Wo kann ich Ökumene erleben?
Viele Jugendliche aus Halle und der ganzen Welt fahren jedes Jahr im Sommer nach Taizé, einem kleinen Ort in Frankreich. Dort sind sie zu Gast bei der internationalen ökumenischen Bruderschaft „Communauté de Taizé“. Junge Menschen finden in Taizé eine große Gemeinschaft, die auch nicht vor dem Abendmahl im Gottesdienst aufhört.
Das in der Region in und um Halle wohl bekannteste, konfessionsübergreifende Gemeinschaftsprojekt ist die HALLESCHE NACHT DER KIRCHEN (s.o.). Hieran beteiligen sich neben der evangelischen Kirche auch die katholische Kirche sowie hier ansässige freie und selbstständige Gemeinden. Weitere bekannte ökumenische Veranstaltungen sind die FriedensDekade, die Weltgebetswoche und der Weltgebetstag der Frauen. Darüber hinaus pflegen auch die hiesigen Gemeinden ein intensives ökumenisches Miteinander mit den Brüdern und Schwestern anderer Konfessionen.
Hier finden Sie einen kleinen Auszug anstehender Programmhöhepunkte für September 2015. Weitere Veranstaltungen des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis sowie detailliertere Informationen zu den einzelnen Events können Sie wie immer tagesaktuell auf unserer Homepage im Veranstaltungsbereich nachlesen.
Freitag, 4. September 2015
18:00 Uhr, St. Laurentius-Kirche Seeben: „Bach, Paulus und der Doktor im Urwald“ – musikalische Präsentation zum 50. Todestag von Albert Schweitzer
Samstag, 5. September 2015
11:00 Uhr, Zscherbener Dorfkirche: Gottesdienst mit anschl. traditionellem Bauernmarkt
17:00 Uhr, Dölauer Kirche Sankt Nicolai et Antonii: Musiksommer mit dem Bad Lauchstädter Posaunenchor
Sonntag, 6. September 2015
14:00 Uhr, St. Magdalenen-Kirche Langenbogen: 10. Langenbogener Orgelfest „Orgel und Wein“
Samstag, 12. September 2015
15:00 Uhr, Büschdorf: Gemeindefest mit Kindermusical „Der Kleine Tag“
15:00 Uhr, St. Laurentius-Kirche Halle: „Ronja Räubertochter“ - Kindermusical nach Astrid Lindgren
17:00 Uhr, Gollma: Chorkonzert zum 9. Musiksommer Gollma
17:00 Uhr, Dölauer Kirche Sankt Nicolai et Antonii: Musiksommer mit Orgelkonzert
18:30 Uhr, Kirche im Diakoniewerk: Musikalische Vesper
Sonntag, 13. September 2015
Kirchen und Gemeindehäuswer der Region: Tag des offenen Denkmals
16:00 Uhr, Dom: Wandelkonzert mit dem Ensemble “VocHALes“
16:00 Uhr, Dieskau: Chorkonzert mit den Halleschen Madrigalisten
Freitag, 18. September 2015
19:00 Uhr, Dorfkirche Holleben: Orgelsommer - Orgel trifft Blech
Samstag, 19. September 2015
17:00 Uhr, Dölauer Kirche Sankt Nicolai et Antonii: Musiksommer - Orgelkonzert mit Liedgut der Reformationszeit
Sonntag, 20. September 2015
17:00 Uhr, Gollma: Konzert für Violine und Orgel zum 9. Musiksommer Gollma
Montag, 21. September 2015
20:00 Uhr, Paulus-Gemeindehaus: Montagsgespräch zum Thema „Organspende-Ethische und juristische Fragestellungen"
Donnerstag, 24. September 2015
19:30 Uhr, Landsberg: Ökumenischer Gesprächskreis zum Thema Organspende aus christlicher Sicht
Freitag, 25. September 2015
19:30 Uhr, Mötzlicher Kirche St. Pankratius: Kirchenkonzert mit „Tango Primo“
Samstag, 26. September 2015
15:00 Uhr, Johannesgemeinde, Martin-Luther-Saal: Kindersachen-Basar
17:00 Uhr, Dölauer Kirche Sankt Nicolai et Antonii: Musiksommer mit Flötenkonzert
19:30 Uhr, Gemeindezentrum Halle-Neustadt: Liederabend zur Einweihung des Flügels
Sonntag, 27. September 2015
17:00 Uhr, Lutherkirche: Konzert des Auswahlchores des Posaunenwerkes
17:00 Uhr, Teicha: Orgelreihe „ORGEL-plus … Hausmusik“
Auch wenn in der diesmaligen Ausgabe unseres Infobriefes weniger Beiträge als gewohnt auf Sie gewartet haben, so hoffen wir, dass die inhaltliche Schwerpunktsetzung dieses Manko wieder wettmachen konnte. Wir wünschen Ihnen bis zum nächsten Newsletter einen schönen Restsommer und senden Ihnen die besten Grüße. Ihr Redaktionsteam