Newsletter 41

Infobrief des Kirchenkreises Halle-Saalkreis 01/2019

Eine Ära geht zu Ende: Zwei Wechsel in der Krankenhausseelsorge

Was verbinden Sie spontan mit einem Krankenhaus? Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten, blinkende und piepende Apparate, voll besetzte Warteräume in der Notaufnahme, Einzel- und Mehrbettzimmer sowie Desinfektionsgeruch in schier endlosen Gängen. Das sind Dinge, die den meisten spontan einfallen. Und Seelsorge? "Ach ja, die gibt es ja dort auch", werden einige von Ihnen jetzt vielleicht sagen.

 

Die Krankenhausseelsorge ist vielleicht nicht immer sichtbar, aber doch an vielen Orten präsent. Die Kliniken in Halle bilden da keine Ausnahme. Auch in den nicht konfessionell angebundenen Häusern begleiten kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankheit Betroffene und deren Angehörige sowie das medizinische Personal. Ob im Gespräch auf den Stationen, im schweigenden Sitzen am Krankenbett, im Gebet im Raum der Stille oder beratend in ethisch herausfordernden Entscheidungsprozessen, die Klinikseelsorge ist mittlerweile ein wichtiger Baustein im Portfolio unserer Krankenhäuser. Wie sehr diese wertgeschätzt wird, offenbarten die vollen Stuhlreihen bei den Verabschiedungen zweier Klinikseelsorgerinnen in den zurückliegenden Tagen.

 

Verabschiedung Dr. HamannDr. Konstanze Hamann geht in den Ruhestand

Bereits am 26. November 2019 wurde Dr. Konstanze Hamann am Universitätsklinikum in Halle in den Ruhestand verabschiedet. 30 Jahre lang war die Gemeindepädagogin im Kirchenkreis hauptamtlich aktiv. Nach ihrem Landwirtschaftsstudium engagierte sich Dr. Konstanze Hamann zunächst ehrenamtlich in Halle-Neustadt, bevor sie am 1. März 1989 beruflich mit pfarramtlichen Aufgaben in der dortigen Gemeinde betraut wurde.

 

Aus- und Fortbildung spielten für die Seelsorgerin stets eine gewichtige Rolle: das Lernen am Burckhardthaus, später die Spielpädagogik und schließlich die Klinische Seelsorgeausbildung, welche ihr den Weg zur Ordination und zur Arbeit im Uniklinikum ebneten. Zunächst arbeitete Dr. Konstanze Hamann parallel zu ihrem Tun in Halle-Neustadt an dem Krankenhaus. Seit dem Jahr 2009 war die Seelsorgerin dann ausschließlich im Klinikum als Teil eines ökumenisch besetzten Teams aktiv. „Sie haben Menschen auf ihrem Weg geprägt, Sie haben gezeigt, worum es Gemeinde und Kirche geht, Sie haben den Gott sichtbar gemacht, der dich sieht.“, fasste Superintendent Hans-Jürgen Kant das Wirken von Dr. Konstanze Hamann in seinen resümierenden Worten zusammen.

 

Sonja Bartsch verlässt die Kliniken Bergmannstrost

Verabschiedung Bartsch„Nur mit großem Bedauern lassen wir Dich hier aus dem Bergmannstrost jetzt gehen vor der Zeit. […] Dieser Schritt fällt Dir auch nicht leicht. Aber er scheint jetzt nötig. So gilt der Dank heute Dir, für Deine Gaben und Kräfte, für Deine Treue und Liebe, für Dein Mitfühlen und Mitgehen.“ Nickende Zustimmung von Wegbegleitern, als Superintendent Hans-Jürgen Kant Pfarrerin Sonja Bartsch mit diesen Worten aus ihrem Dienst als Klinikseelsorgerin entlässt. Auch die beiden Geschäftsführer der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken „Bergmannstrost“, Thomas Hagdorn und Christian Dreißigacker, haben es sich nicht nehmen lassen, im weihnachtlich geschmückten Flur der Seelsorgerin zum Ende ihrer Dienstzeit Dank und Anerkennung auszusprechen.

 

Sonja Bartsch trat 1983 ihre erste Pfarrstelle in Lettin an. Neben ihrer gemeindlichen Tätigkeit war nach der friedlichen Revolution ihr seelsorgerliches Geschick auch in den Kasernen des benachbarten Militärstandortes gefragt. Sonja Bartsch baute die Evangelische Beratungsstelle des Kirchenkreises mit auf und war als Pfarrerin in der Paulusgemeinde aktiv. 2007 ging sie in die Krankenhausseelsorge. Zunächst arbeitete die Pfarrerin in der Uniklinik, bevor 2010 das „Bergmannstrost“ hinzukam. Seit 2016 konzentrierte sie sich ganz auf die Arbeit im ökumenischen Team des Berufsgenossenschaftlichen Klinikums.

 

Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit war die Ausbildung von Ehrenamtlichen in der Klinikseelsorge. „Ich denke gerne an manche Gottesdienste zurück, in denen wir sie dann für ihren Dienst gesegnet haben.“, beschrieb Superintendent Kant die Zusammenarbeit mit Sonja Bartsch in diesem Tätigkeitsfeld. Am 16. Dezember wurde die Pfarrerin nun aus ihrem Dienst als Klinikseelsorgerin offiziell verabschiedet.

 

Abschließendes

Aktuell läuft das Neubesetzungsverfahren für die Krankenhausseelsorge an den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken „Bergmannstrost“ in Halle. Für das Universitätsklinikum Halle wurde mit Susanne Hennrich eine neue Seelsorgerin gefunden. Die bislang im Brandenburgischen tätige Pfarrerin wird im kommenden Jahr hier ihre Tätigkeit aufnehmen.

 

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Endlich da: Martin Schmelzer tritt Pfarrstelle im Pfarrbereich Trotha an

Gerade noch rechtzeitig vor den anbrechenden Festtagen wurde am dritten Adventssonntag Pfarrer Martin Schmelzer von Superintendent Hans-Jürgen Kant in sein neues Amt eingeführt. „Die Erwartungen an Sie hier in den Gemeinden, in Trotha-Seeben, Heiland, Mötzlich und auch Paulus sind durchaus hoch. So höre ich es: Wir freuen uns, dass Pfarrer Schmelzer bei uns ist und dass die lange, lange Zeit der Vakanz- und Krankheitsvertretung ein Ende findet“, stimmte das geistliche Oberhaupt den 42jährigen Seelsorger auf die vor ihm liegenden Aufgaben ein. Parallel zollte Superintendent Hans-Jürgen Kant in seinen einführenden Worten der Gemeinde und den hauptamtlich Beteiligten Anerkennung und Respekt für deren unermüdlichen Einsatz in zurückliegenden Zeiten mit mangelnden personellen Ressourcen.

 

Diese Zeiten haben nunmehr mit Dienstantritt von Martin Schmelzer ein Ende gefunden. Seit wenigen Wochen brennt wieder Licht im Trothaer Pfarrhaus, das der Pfarrer gemeinsam mit seiner Frau und den drei Kindern bezogen hat. Mit seinem Einzug kehrt der Seelsorger auch an eine alte Wirkungsstätte zurück, denn bereits 2006 hinterließ er beim Kirchentag zum Stadtjubiläum erste Spuren in der Saalestadt.

 

Der aus dem Südharz stammende Theologe wurde am 29. März 2009 im Naumburger Dom ordiniert. Nach seinem Vikariat in Merseburg war der Theologe in Weißenfels tätig. Parallel zu seiner Arbeit in der Gemeinde war Martin Schmelzer dort auch in der Stadtöffentlichkeit stark präsent. Sein Engagement würdigte Weißenfels mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.

 

Am Heiligen Abend wird Martin Schmelzer um 15:00 Uhr in der Heilandskirche das Krippenspiel liturgisch begleiten und um 16:30 Uhr den Gottesdienst in der Trothaer St. Briccius Kirche leiten. Um 18:00 Uhr predigt der Seelsorger dann in der Mötzlicher St. Pankratius Kirche.

 

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Manuela Reimer erhält Bundesverdienstorden

KKR ReimerAusgezeichnet! Dieses Attribut trifft jetzt - im wahrsten Sinne des Wortes - auf Manuela Reimer zu. Das langjährige Mitglied des Kreiskirchenrates wurde für ihr außerordentliches kirchliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Manuela Reimer engagiert sich insbesondere in der Arbeit für Kinder und Familien. In seiner Laudatio betonte der Regierungschef des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, dass gerade bei Christinnen und Christen das Engagement für das Gemeinwohl besonders stark ausgeprägt sei. Das verdiene Anerkennung und Ermutigung. „Manuela Reimer hat in ihrem Ehrenamt dazu beigetragen, dass es in ihrer Gemeinde ein starkes Angebot für Kinder und Familien gibt“, sagte Haseloff.

 

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Paulus und Markt: Oratorien in der Weihnachtszeit

Die Weihnacht ist kirchenmusikalisch die Zeit der Oratorien. Seit mehreren Wochen proben die Kantoreien des Kirchenkreises, Instrumentalisten und Solisten für diese besonders aufwändigen Aufführungen. An den Festtagen werden die Ergebnisse dieser monatelangen Probenarbeiten nunmehr der Öffentlichkeit präsentiert:

 

 

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2019: Ein kurzes Resümee

Ein bewegendes Jahr neigt sich dem Ende zu. Oft nur als Floskel benutzt, um einem ereignisarmen Jahresrückblick mehr Spannung zu verleihen, kann 2019 dieser Satz die Emotionalität der zurückliegenden zwölf Monate kaum in Worte fassen. Gemeinsam haben wir gefeiert, gesungen, begrüßt, verabschiedet, uns gefreut und – nicht zuletzt – gemeinsam getrauert.

 

Einfuehrung Lektoren 2019Neue Lektoren schlossen Anfang des Jahres ihre Ausbildung ab und sind zu wichtigen Bestandteilen des ehrenamtlichen Verkündigungsdienstes geworden. Die 19. NACHT DER KIRCHEN und die 3. Orgel-Wandel-Wander-Tour waren wieder Besuchermagnete. Wir haben Grietje Neugebauer, Juliane Kiesow, Dr. Konstanze Hamann und Sonja Bartsch verabschiedet und durften mit Lars Fiedler, Christoph Behr, Adelheit Ebelt und Martin Schmelzer neue Mitarbeitende in unserem Kirchenkreis begrüßen.

 

Parallel zu Europa und der Kommune wurden auch auf kirchlicher Ebene Menschen an die Wahlurne gerufen. Die meisten Gemeinden nutzten die Möglichkeit der Briefwahl, was meist zu einer höheren Wahlbeteiligung führte. Insgesamt wurden mehr als 300 Gemeindekirchenratsmitglieder ermittelt. Auch auf Ebene der Kirchenleitung galt es Entscheidungen zu treffen. Superintendent Hans-Jürgen Kant wurde in seinem Amt bestätigt und mit Friedrich Kramer wurde ein neuer Landesbischof gewählt.

 

Impressionen vom GedenkgottesdienstLetztgenannter wurde zur Stimme einer ganzen Region, als er nach dem furchtbaren Terroranschlag vom 9. Oktober 2019 in seiner emotionalen und pointierten Predigt in der Marktkirche das Wunder und die Wunde von Halle beschrieb. Ob beim Friedensgebet noch am Abend des Anschlages, dem Gebet und Schweigemarsch von der Pauluskirche zu den Tatorten, der Mahnwache vor der Jüdischen Synagoge am Shabbat, dem Trauergottesdienst oder der Beräumung des Trauerareals am Fuße der Marktkirche: In dieser schweren Stunde standen die Menschen der Region über Konfessionsgrenzen hinweg geschlossen zusammen gegen Hass, Ausgrenzung und Menschenverachtung. „Das sind Momente, da man merkt, was Kirche aus der Kraft ihrer Gläubigen kann, über die mancher im Alltag nur noch lächelt und die er vielleicht für unzeitgemäß hält“, würdigt Andreas Montag die von Kirche gesetzten Impulse in der Mitteldeutschen Zeitung. 

 

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Liebe Leserinnen und Leser, was hat Sie in den zurückliegenden zwölf Monaten bewegt? Lassen Sie sich einladen, das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen: ob in Stille oder im Gespräch mit Familie und Freunden. Erfreuen Sie sich rückblickend noch einmal an dem, was Ihr Herz höherschlagen ließ und legen Sie ab, was Sie im zurückliegenden Jahr mit Trauer und Schwermut erfüllte. Nutzen Sie die verbleibenden Tage bis zum Jahreswechsel zum Durchatmen, zur Besinnung und um Kraft zu tanken, auf dass Sie gestärkt in ein freudig bewegtes neues Jahr starten. Eine frohe Weihnacht und ein segensreiches 2020 wünscht Ihnen der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalkreis.

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