Newsletter 54

Sondernewsletter 9. Oktober 2020

9.10.2020, 12:01 Uhr: Stillstand.Erinnern.Gebet.

Zu Beginn der Tatzeit des rechtsgerichteten Terroraktes vor einem Jahr, werden morgen um 12:01 Uhr die Kirchen der Region ihre Glocken läuten. „Lasst uns drei Minuten innehalten! Im Gebet oder der schweigenden Erinnerung wollen wir an die Opfer dieser abscheulichen Tat denken und den Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme zusprechen“, ruft Superintendent Hans-Jürgen Kant die Menschen der Region zum Stillstand auf. Mit Beginn des Geläutes soll das öffentliche Leben drei Minuten lang weitestgehend zum Erliegen kommen.

Unmittelbar nach dem Geläut wird der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, ein Friedensgebet in der halleschen Marktkirche „Unser lieben Frauen“ halten. Im Anschluss ist Gelegenheit, um in Gesprächen das persönliche Erleben der Gewalttat zu thematisieren. Es laufen Vorbereitungen für einen Livestream der Andacht aus der halleschen Marktkirche, der auf dem Youtubekanal des Evangelischen Kirchenkreises zu sehen sein soll.

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Aktion des Rates der Religionen

Gedenken_der_ReligionenMitglieder verschiedener Religionen (des sogenannten „Rates der Religionen“) werden im Rahmen des morgigen Gedenkens ab 16 Uhr mit einen Gebets- und Gesprächsangebot auf dem halleschen Marktplatz präsent sein. Pfarrer Peter Kube lädt ein, „… seien Sie auch dabei, wenn Menschen verschiedener Religionen gedenken und aus ihren Traditionen und aktuellen Einsichten heraus ihren Friedenswillen und solidarische Zuwendung öffentlich kundtun.“

Die Aktion ist Teil der Initiative der "Hallianz für Vielfalt" und von "Halle gegen Rechts", die Einrichtungen und Organisationen dazu einlädt, sich mit Mahnwachen und Gesprächsangeboten im öffentlichen Raum am Anschlagsgedenken zu beteiligen.

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Ökumenisches Abendgebet und Zug zur Synagoge

Um 19 Uhr abends lädt Landesbischof Kramer gemeinsam mit dem katholischen Bischof Gerhardt Feige und Christoph Stolte, dem Vorstandvorsitzenden der Diakonie Mitteldeutschland, am 9. Oktober zu einem kurzen Abendgebet in die Marktkirche ein. Im Anschluss geht es von der Marktkirche zu Fuß vor die Synagoge, wo es ein Treffen mit der jüdischen Gemeinde geben wird.

"Als Zeichen der Solidarität und engen Verbundenheit mit unseren jüdischen Geschwistern wollen wir am Abend zur Synagoge gehen. Antisemitismus ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Für uns als Kirche ist Judenhass Sünde und in keiner Weise hinzunehmen. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht, jeder Form von geistiger Brandstiftung im politischen, gesellschaftlichen und individuellen Umgang entschieden zu begegnen", so Landesbischof Friedrich Kramer.

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UNSERE VÄTER HOFFTEN AUF DICH (Psalm 22) - Gedächtniskonzert im Dom zum Ende

Ein Gedächtniskonzert im halleschen Dom wird morgen das Ende der Gedenkfeiern markieren. Ab 20:30 Uhr werden Texte von Kierkegaard und Buber/Rosenzweig sowie Impressionen des Ensembles "Neue Dresdner Kammermusik" zu hören sein.

Neben Domkantor Gerhardt Noetzel an der Orgel werden Karoline Schulz (Flöte), Susanne Zeh-Voß (Violine), Chris Weinheimer (Flöte/Viola), Martin Schulze (Posaune) sowie Frank Dresig (Tasteninstrumente) an dem Konzert mitwirken. Die Senior des Reformierten Kirchenkreises, Dr. Jutta Noetzel, zeichnet sich für die Lesung der Texte verantwortlich.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.

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Lassen Sie sich einladen, gemeinsam mit anderen der Opfer des Terroraktes zu gedenken. Tragen Sie die Informationen weiter und bleiben Sie behütet.

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