Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
Mittelstr. 14, 06108 Halle (Saale), Telefon: 0345 / 202 15 16, Telefax: 0345 / 202 15 44
Internet: www.kirchenkreis-halle-saalkreis.de, e-mail: kirchenkreis.halle-saalkreis@ekmd.de
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Das Kernstück der neuen Konzertreihe an der Marktkirche bildet dieses fein besetzte Orchester-Konzert mit dem seit einigen Jahren von Marktkantorin Anna Scholl geleiteten CAFÉ INTERNATIONAL baroque orchestra, mit dem sie nun erstmals auch an ihrer neuen Wirkungsstätte auftritt. Gegründet wurde das Ensemble von langjährigen Kammermusikpartnern im grenzübergreifenden gemeinsamen Musizieren, um über vier Kontinente hinweg die Suche nach barocken Klängen und orchestraler Spielpraxis im Zeitalter der höfischen und städtischen Opern- und Oratorientradition des späten 17. und frühen 18 Jahrhunderts neu wiederzubeleben und fernab von Gewohnheit und Konsens auch neue und experimentelle Wege zur Alten Musik zu finden. Die Musikerinnen und Musiker aus aller Welt verbindet neben der gemeinsamen musikalischen Sprache auch der Wunsch nach einem lebendigen internationalen Austausch. Durch diese Ausrichtung geradezu prädestiniert für das Themenjahr der Händelstadt Halle, in dem es um Brückenbauen geht, schafft die Verbindung mit Rezitationen (übersetzter) arabischer Lyrik, in dem Wasser eine ebenso große Rolle spielt wie in den aufgeführten „Wasser-Musiken“, eine geradezu universalistische Brücke zwischen Kulturen, Kunstformen, Jahrhunderten und lebendigen Menschen.
Es erklingen Werke von G. F. Händel, G. Ph. Telemann und W. F. Bach
CAFÉ INTERNATIONAL baroque orchestra | Anna Scholl, Leitung und Konzeption
Preise und Abonnements
Einzelpreise:
(*Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Empfänger von Grundsicherung/Bürgergeld frei. Studierende je 10 € pro Konzert in allen Kategorien.)
Abos:
Vorverkauf der Einzelkarten in der offenen Marktkirche und im Gemeindebüro, Abendkasse zu den jeweiligen Veranstaltungen. Abonnementverkauf ausschließlich im Gemeindebüro.
Sonntag, 14. September 2025 |ca. 11:15 Uhr (im Anschluss an den Gottesdienst)
Orgelführung zum Tag es offenen Denkmals mit Anna Scholl
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.
Samstag, 20. September 2025 | 18 Uhr | Kat. C
ORGELKONZERT Lorenzo Ghielmi (Italien)
Begegnungen Italien-Deutschland
Werke von Scarlatti, Händel, Vivaldi und Bach
Als Organist, Cembalist, Fortepianist und Dirigent begeistert Lorenzo Ghielmi seit vielen Jahren sein Publikum mit Interpretationen der Musik von der Renaissance bis zur Romantik in historischer Aufführungspraxis und gilt als einer der weltweit bekanntesten Spezialisten für historische Tasteninstrumente und das Spiel darauf.
Er gehörte 1983 zu den Gründern des legendären italienischen Barockorchesters Il Giardino Armonico, als dessen Organist und Cembalist er beinahe ein Jahrzehnt durch die Welt reiste. Inzwischen konzentriert er sich hauptsächlich auf seine Arbeit als Solist und Kammermusiker, und trat als solcher auch mit vielen bekannten Ensembles und Solisten der Alten Musik auf. Daneben gründete Lorenzo Ghielmi 2005 das Ensemble La Divina Armonia, das er als Dirigent vom Instrument aus leitet, und mit dem er sich vor allem dem barocken Repertoire widmet. Als Spezialist in Wissenschaft und Hochschullehre ist er international gefragt.
Sonntag, 21. September 2025 | 15 Uhr | Kat. C
Zwischen Kontinent und Insel
Veit-Jacob Walter (Wien), Cembalo und Reichel-Orgel
Werke von Buxtehude, Muffat, Gibbons u.a.
Veit-Jacob Walter ist in vielfältiger Weise an Kunst und verschiedenen Kunstformen interessiert. Neben seiner Leidenschaft für das Theater ist er als freischaffender Musiker (Komposition, Cembalo, Orgel, historische Tasteninstrumente) tätig.
Er hatte eine Dozentur für Cembalo und Musiktheorie an der Université Antonine Beirut inne, wo er gemeinsam mit libanesischen und europäischen Musikern am Aufbau des ersten Center for Early Music beteiligt war. Er ist Gründungsmitglied des CAFÉ INTERNATIONAL baroque orchestra. Der Gewinner zahlreicher Preise, wie dem Concours artistique d’Épinal und dem Händelwettbewerb Karlsruhe, studierte Orgel und Komposition in Freiburg, Hannover, Berlin und Regensburg. Sein Cembalostudium an der Bruckneruniversität Linz sowie seine Studien der frühen Tasteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis schloss er mit dem Abschluss Master of Arts (M.A.) mit Auszeichnung ab. Nach einem mehrjährigen Engagement an der Oper Chemnitz mit drei eigenen Regiearbeiten ist Veit-Jacob Walter seit 2023 am Theater in der Josefstadt Wien als Regieassistent (u.a. für Claus Peymann), Spielleiter und Musiker tätig.
Freitag, 26. September 2025 | 19 Uhr | Kat. B
Schätze der Marienbibliothek
Die Anfänge: Lasso - Scheidt – Schütz
Kurz nach der Einführung der Reformation in Halle wurde sie im Jahre 1552 durch den damaligen Oberpfarrer der Marktkirche gegründet und blieb bis zur Gründung der Halleschen Universität 1694 fast 150 Jahre die einzige öffentliche Bibliothek in Halle. Die Marienbibliothek gilt als die älteste und größte, ununterbrochen öffentlich zugängliche evangelische Kirchenbibliothek in Deutschland. Durch ihr stetiges Wachstum wuchs auch der Bestand an bedeutenden Musikalien durch die Jahrhunderte. Diese gilt es Schub nach vielen Jahrhunderten in klangliche Erinnerung zu rufen und aus ihrem Dornröschenschlaf zum Leben zu erwecken. Das Konzert widmet sich daher in seiner ersten Ausgabe den Anfängen der Bibliotheksgeschichte mit Kompositionen aus dem reichen Schatz an der Schwelle zwischen Renaissance und Barock.
Samstag, 27. September 2025 | 18 Uhr | Kat. C
ORGELKONZERT Martin Schmeding (Leipzig)
Martin Schmeding, geb. 1975, Studium in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf, Neanderkantor Düsseldorf (1999 – 2002) und Dresdner Kreuzorganist (2002 – 04), 2004 – 15 Professor für Orgel und Leiter des Instituts für Kirchenmusik an der Hochschule für
Musik Freiburg, seit 2015 Professor für Orgel und Leiter der Europäischen Orgelakademie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, Visiting Guest Professor Birmingham/UK, zahlreiche Preise bei bedeutenden Wettbewerben, 1999 Niedersächsischer Kulturförderpreis, 2009/17/20 Preis der deutschen Schallplatten-
kritik (Bestenliste), 2010 Echo Klassik als Instrumentalist des Jahres, daneben umfangreiche künstlerische Konzerttätigkeit, 2017 Professor des Jahres (Geisteswissenschaften), Publikationen von Noten und Fachartikeln, Juror und Dozent bei internationalen Meisterkursen, 2021 Promotion (Dr. phil).
Sonntag, 28. September 2025 | 15 Uhr | Kat. C
ORGELKONZERT Anna-Victoria Baltrusch-Schulze (Halle)
Anna-Victoria Baltrusch-Schulze, 1989 in Berlin geboren, studierte zunächst an der UdK Berlin, dann an der Hochschule für Musik Freiburg Evangelische Kirchenmusik, Orgel und Klavier; dort legte sie mit Auszeichnung ihr Konzertdiplom im Fach Orgel ab. Zu ihren Lehrern zählten Prof. Dr. Andreas Sieling, Prof. Dr. Martin Schmeding, Prof. Zsigmond Szathmáry, Frédéric Champion und Prof. Gilead Mishory. Sie gewann zahlreiche Preise: u.a. bei der Bach-Gesellschaft Wiesbaden 2009, dem Deutschen Musikwettbewerb, dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD, dem August-Gottfried-Ritter Orgelwettbewerb Magdeburg, der International Organ Competition St. Albans (GB) sowie dem Internationalen Bach-Liszt Orgelwettbewerb Erfurt-Weimar. Sie pflegt eine rege Konzerttätigkeit in ganz Europa. Ihre CD-Einspielung „Franz Liszt – the friend and paragon“ wurde 2022 in die Bestenliste des „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ aufgenommen. Seit 2021 unterrichtet Anna-Victoria Baltrusch-Schulze als Professorin für künstlerisches und liturgisches Orgelspiel an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) und wurde 2022 zur Titularorganistin an der Konzerthalle Ulrichskirche ernannt. Zum Wintersemester 2023/24 wurde sie zusätzlich zur Universitätsorganistin der MLU Halle berufen.
Freitag, 3. Oktober 2025 | 19 Uhr | Kat. B
Eine Reise ins Land Arkadien…
Barocke Genüsse zwischen Nymphen und Schäferinnen
Arkadien, als mythologische Idylle, als das Land unserer Sehnsucht, in dem Menschen und Tiere im Einklang mit der Natur leben, hat Künstler seit jeher fasziniert. Auch G. F. Händel kam auf seinen Italienreisen in engen Kontakt mit den illustren Mitgliedern der „Accademia dell’arcadia“ und hat insbesondere in seinen römischen Kantaten viele Motive aus dieser Welt aufgegriffen. Auch heute noch behalten die hier vertonten Ideale für viele Menschen Relevanz. In diesem Konzert erklingen mit der Telemann-Preisträgerin Johanna Kaldewei arkadische Genüsse in kammermusikalischer Besetzung mit dem von jungen Musikerinnen gegründeten Ensemble I Girasoli (die Sonnenblumen) – auch die Erfrischung des Körpers darf dabei neben der Seele und dem Geist nicht zu kurz komme: hierfür sorgt eine kulinarische Stärkung in der Pause.
"Wenn ich mich in Verbindung fühle mit mir selbst, der Natur und mit Gott - das ist für mich Arkadien. Das ist ein Gefühl von Nachhausekommen, als sei ich in Arkadien schon gewesen, egal wo ich bin.“ Johanna Kaldewei
Johanna Kaldewei, Sopran | Barockensemble I Girasoli
Samstag, 4. Oktober 2025 | 18 Uhr | Kat. C
ORGELKONZERT Olivier Wyrwas (Frankreich)
1991 in Moselle geboren begann Olivier Wyrwas seine musikalische Ausbildung am Metzer Conservatoire. Bei Norbert Pétry entdeckte er die Alte Musik und sein musikalischer Werdegang erfuhr eine entscheidende Wendung, als er die die Renaissance-Orgel der Kathedrale von Saint Etienne in Metz kennenlernte. Er führte seine Studien an der Schola Cantorum in Basel (CH) fort, wo er Orgel, Cembalo und Generalbass sowie Improvisation bei Wolfgang Zerer, Lorenzo Ghielmi, Jörg-Andreas Bötticher, Andrea Marcon, Jesper Christensen and Dirck Börner studierte und mit zwei Master-Diplomen abschloss.
Als Konzertorganist ist er international gefragt, Aufnahmen entstanden u.a. mehrfach für France Musique, aber auch als Ensemblespieler ist er aktiv und Mitglied verschiedener Ensembles wie der Chapelle Rhénane.
Am Conservatoire in Mulhouse betreut er eine Orgelklasse und unterrichtet außerdem Improvisation am Pôle Supérieur in Paris. Als Titularorganist betreut er die historischen Instrumente am Temple Saint Jean and Saint Etienne in Mulhouse.
Samstag, 11. Oktober 2025 | 18 Uhr | Kat. C
ABSCHLUSS-ORGELKONZERT Anna Scholl (Halle)
Die Organistin, Cembalistin und Dirigentin ist seit Juli 2024 Kantorin an der Marktkirche Halle (Saale). Neben der Orgel- und Kantoreiarbeit dort rief sie das Collegium musicum 1750 für oratorische Aufführungen mit historischen Instrumenten ins Leben. Bis zu ihrem Stellenantritt hatte sie eine Professurvertretungsstelle für Hauptfach Orgel an der MDW Wien inne. Sie konzertiert seit vielen Jahren international solistisch sowie als Continuospielerin mit einem Schwerpunkt auf besonderen historischen Instrumenten von Schnitger bis Silbermann.
Von 2017-2023 war sie an den bedeutenden Orgeln in Lüdingworth (Wilde-Schnitger 1598/1684) und Altenbruch (Klapmeyer 1498/1727) als künstlerische Leiterin der Stiftung historische Orgeln für die dortige Musikausübung und die renommierte internationale Konzertreihe verantwortlich.
Als Dirigentin und Cembalistin leitet sie außerdem das CAFÉ INTERNATIONAL baroque orchestra und übernimmt regelmäßig als Gastdirigentin an verschiedenen Theatern die musikalische Leitung bei Produktionen mit Neuer und Alter Musik.
Sie studierte Orgel, Cembalo und Kirchenmusik in Berlin (Universität der Künste), Stuttgart (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst), Hamburg (Hochschule für Musik und Theater) und Basel (Schola Cantorum) und schloss ihre Studien mit Auszeichnung ab. Prägende Lehrer waren u.a. Wolfgang Zerer und Jörg Halubek.
Nach verschiedenen Lehraufträgen für Cembalo, Aufführungspraxis und Generalbass war sie von 2021-23 Lehrbeauftragte für Orgel an der HfMT Hamburg.