Kirchenkreis Halle/Saalkreis, Superintendent Hans-Juergen Kant
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Exposé: Glaube und Intimität. Das schlafende Paar
Glaube - Was bedeutet das eigentlich?
Menschen können an vieles glauben: Mathematik. Physik. Naturgesetze. An die Medizin, die Psychologie, an Glück durch Konsum und die Kraft des Geldes, Musik und Sport, die Selbstheilungskräfte des Körpers, Esoterik, an sich selbst. Auch an Gott.
Was ist Glaube? Glaubt man wikipedia, wird „das Wort Glaube ... verwendet, um eine Grundhaltung des Vertrauens zu bezeichnen, v. a. im Kontext religiöser Überzeugungen.“ - Das klingt plausibel. Glaube also nicht als die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft, sondern als Vertrauen in etwas, in Gott. In seine Existenz, sein Schaffen, seine Gerechtigkeit. Dieser Glaube kann auch erschüttert werden. Durch Schicksalsschläge zum Beispiel: Eine schlimme Krankheit, den Tod eines geliebten Menschen. Oder durch die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit in der Welt, von Armut und Leid. Und trotzdem finden Menschen, haben sie sich einmal von ihm abgekehrt, oft wieder zu ihrem Glauben zurück. Manchmal auch erst im Sterbebett. Denn es kann viel Zeit und Kraft brauchen, Enttäuschungen hinter sich zu lassen, vergeben zu können. Glaube ist ein lebenslanger Prozess. Und es gehört viel Vertrauen dazu, jemanden nach einer großen Enttäuschung wieder in sein Leben zu lassen. Unzählige zwischenmenschliche Beziehungen scheitern täglich daran.
Ähnlich wie Glaube wird auch Intimität als Zustand tiefster Vertrautheit begriffen. Und auch hier wieder die Prozesshaftigkeit: Intimität entsteht nicht von heute auf morgen. Einander vertrauen, als Paar an sich selbst glauben, an eine gemeinsame Zukunft miteinander - das ist nichts Selbstverständliches. Auch dabei ist man manchmal Zweifeln ausgesetzt, Rückschlägen. Nicht immer ist alles einfach.
Die zwei Menschen auf dem Bild haben sich trotzdem füreinander entschieden. Sie glauben an sich. Und wir sehen noch einen dritten Menschen, den sie mit ins Boot geholt haben. Als Zeuge ihrer Liebe und ihres Vertrauens. Und als Glaubensbekenntnis an eine gemeinsame Zukunft.